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Kinderkrippe, Kindergarten & Co – So funktioniert es in Frankfurt am Main

Als meine große Tochter 2012 geboren wurde, gab es das kindernetfrankfurt noch nicht und es war wirklich viel Arbeit eine gute Liste mit den verfügbaren Kinderkrippen und Kindergärten zu bekommen. Ich habe zusammen mit einer Freundin verschiedene Listen zu einer für uns relevanten Liste zusammengefasst. Dann habe ich für jeden Kindergarten die Konzepte und andere für uns wichtige Merkmale und Eigenschaften herausgefunden, um anschließend eine Priorisierung vorzunehmen. Unabhängig von unseren Präferenzen mussten wir aber auch bestimmte einrichtungsspezifische Kriterien erfüllen (z.B. Wohnort, Geschlecht, Alter des Kindes), um überhaupt oben auf die Warteliste unserer favorisierten Einrichtung zu kommen. Diese Kriterien muss man auch heute noch erfüllen, aber der mühsame Prozess ist durch das Kindernet definitiv erleichtert worden.

In diesem Blogbeitrag möchte ich euch nun etwas mehr über das derzeitige System, die verschiedene Betreuungsarten, mögliche Auswahlkriterien und wichtige Details informieren. Und natürlich bekommt ihr auch meine Insider-Tipps in der Hoffnung, dass sie euch zu dem gewünschten Betreuungsplatz verhelfen.


Das A&O der Kinderbetreuung in Frankfurt

Das Wichtigste zuerst: Dein Kind muss im kindernetfrankfurt registriert sein und nur hierüber bekommt man in Frankfurt am Main einen Platz zugeordnet. Alle (nicht-betrieblichen) Einrichtungen bzw. ihre Träger sind verpflichtet mit diesem städtischen Tool zu arbeiten und weisen alle Eltern darauf hin, ihr Kind bitte über das kindernetfrankfurt in der Einrichtung anzumelden. Die Platzvergabe für das kommende Schuljahr findet immer ab dem 1. Februar statt. Die Kinder, die in den Kindergarten und in den Hort kommen, sollten also bis spätestens zum 31. Dezember des Vorjahres im kindernetfrankfurt registriert und für die Plätze in den Wunscheinrichtungen vorgemerkt sein. Die Platzvergabe für die Tagespflege und Krippe findet auch unterjährig statt und ist unabhängig vom kommenden Schuljahr.

Familien, die einen Umzug nach Frankfurt am Main planen, können sich auch im kindernetfrankfurt vormerken. Dazu muss nur die aktuelle Adresse (zum Beispiel aus Berlin) eingegeben werden. Kindernetfrankfurt fragt dann in regelmäßigen Abständen, ob man schon eine Frankfurter Adresse hat, damit die Angaben aktualisiert werden können. Um letzten Endes einen Betreuungsvertrag oder eine Betreuungsvereinbarung zu schließen, ist eine Frankfurter Adresse erforderlich.


Auf dem Infoportal des kindernetfrankfurt gibt es gut verständliche Kurzanleitungen wie dieses Vergabetool zu nutzen ist - in acht verschiedenen Sprachen, in Gebärdensprache sowie im Videoformat.


Betreuung für die Allerkleinsten: 0 - 3 Jahre

Für die allerkleinsten Kinder gibt es zwei Möglichkeiten der Betreuung, nämlich die/der Tagesmutter/-vater oder die Kinderkrippe. Egal für welche ihr euch entscheidet, am besten registriert ihr euer Kind gleich nach der Geburt im Kindernet und erstellt eine Vormerkung für eure favorisierte Einrichtung.



Tagespflegefamilie

Das Tagespflegepersonal (Tagesmutter/-vater) betreut maximal 5 Kinder gleichzeitig in ihrem eigenen oder in angemieteten Raum. Eine Betreuung von Kindern ist ab 8 Wochen möglich, aber abhängig von der Tagespflegeperson. Die Betreuungszeiten richten sich nach dem Angebot der Tagespflegeperson und dem Betreuungsbedarf der Familie. Individuell angepasste Betreuungszeiten sind möglich. Der Fachdienst Kindertagespflege im Stadtschulamt vermittelt Tagespflegepersonen und unterstützt bei der Suche nach dem richtigen Betreuungsangebot für das Kind. Sie haben sich als Pädagoginnen und Pädagogen auf diese Betreuungsform spezialisiert, beraten in allen Fragen der Kindertagespflege und können in diesem öffentlich geförderten Betreuungsangebot die nötige Orientierung geben. Sie kennen die Tagesmütter und Tagesväter, ihre Räumlichkeiten, ihre Konzepte. Die Kindertagespflege liegt ihnen am Herzen und ihr braucht euch nicht scheuen, sie anzurufen. (Stadtschulamt, Fachdienst Kindertagespflege: Tel: 069/212-74449)


Krabbelstube/ (Kinder-)Krippe

Die Krippe betreut Kinder in Gruppen von maximal 12 Kindern mit mindestens einem Betreuer für 5 Kinder. Theoretisch werden bereits Kinder ab einem Alter von 8 Wochen aufgenommen, in der Regel jedoch müssen die Kinder mindestens 6 oder 10 Monate alt sein.

In diesem Kontext ist wissenswert, dass Kinder ab 12 Monaten in Frankfurt am Main einen rechtlichen Betreuungsanspruch haben. Dies ist einerseits positiv, führt aber auch dazu, dass grundsätzlich alle Kinder, die älter als 12 Monate sind, automatisch auf der Prioritätenliste der Einrichtungen ganz nach oben rücken. Eine realistische Chance einen Krippenplatz zu bekommen, haben somit Kinder ab 12 Monaten. Ich rate den Familien, die die Länge ihrer Elternzeit in Abhängigkeit eines Krippenplatzes planen, frühzeitig zu prüfen, ab wann ein Krippenplatz wirklich zur Verfügung steht.

Sobald ein Krippenplatz gefunden wurde, wird das Kind in der Regel bis zum dritten Geburtstag täglich zwischen 7 und 17 Uhr (abhängig von der Einrichtung) betreut. Je nachdem wann ein Kindergartenplatz gefunden wird, kann der Betreuungszeitraum auch problemlos um ein halbes Jahr verlängert werden.


Betreuung im Kindergarten: 3 - circa 6 Jahre

Der Kindergarten ist für alle Kinder ab 3 Jahren (bzw. mindestens ab einem Alter von 2 Jahren und 10 Monaten) bis zu ihrem Schuleintritt vorgesehen. Bei geschlossener Arbeit sind maximal 21 Kindern einer altersgemischten Gruppe zugeordnet. In den meisten Kindertageseinrichtungen gibt es eine vielfältige Projektarbeit. Diese haben das Ziel, den Kindern die Möglichkeit zu geben, sich vertieft mit dem eigenen Körper, der Umwelt, der Kreativität und sozialen Beziehungen auseinanderzusetzen. So sammeln die Kinder Erfahrungen und erweitern auf spielerische Weise ihr Wissen. Beispiele dafür sind Sprach-, Kunst- oder Waldprojekte und vieles mehr. Auch für die Vorschulkinder (also die Kinder, die im nächsten Schuljahr eingeschult werden) gibt es gesonderte Projekte in Vorbereitung auf die Grundschule.

Abhängig von der Einrichtung findet eine tägliche Betreuung zwischen 7 – 17 Uhr statt. Die Kosten für die Betreuung ist für alle Eltern, die in Frankfurt am Main wohnhaft sind, kostenfrei. Lediglich die Verpflegungspauschale muss durch die Eltern getragen werden. Im Kindernet können Kinder mit eineinhalb Jahren, also ab 18 Monaten vor dem dritten Geburtstag für die Betreuung vorgemerkt werden. Ich empfehle euch, das Thema Kindergarten allerspätestens mit dem zweiten Geburtstag des Kindes anzugehen und euch zu informieren.


Betreuung für Schulkinder bis 12 Jahre

Schülerladen/Hort

Schulkinder bis 12 Jahren können nach dem Unterricht in der Schule in den meist nahgelegenen Hort für die Nachmittagsbetreuung gehen. Hier gibt es Mittagsessen, eine Hausaufgabenbetreuung, Arbeitsgemeinschaften und freies Spiel. Abhängig von der Einrichtung, die sich nicht auf dem Schulgelände befindet, werden die Kinder bis 17 Uhr betreut. Ein Hort oder Schülerladen ist meist klein und betreut ungefähr zwischen 20 und 35 Kinder. Abhängig von der Einrichtung gibt es auch ein ganztägiges Ferienprogramm zu dem die Eltern ihre Kinder anmelden können. Wie auch schon bei den anderen Einrichtungen gibt es unterschiedliche Träger und es ist nicht unüblich, dass ein Hort über eine Elterninitiative organisiert wird. Im Kindernet können Kinder ab 18 Monaten vor dem geplanten Schulbeginn für die Betreuung vorgemerkt werden. Der Schülerladen/Hort muss in eurem Schulbezirk liegen, sonst habt ihr nur in Ausnahmefällen eine Chance auf einen Platz. (siehe auch weiter unten "Merkmale und mögliche Auswahlkriterien")


Erweiterte Schulische Betreuung (ESB)

Die Erweiterte Schulische Betreuung (ESB) ist ein Betreuungsangebot direkt in Grundschulen und Grundstufen. Es gibt eine feste und meist hohe Anzahl an Plätzen, die von Kindern der jeweiligen Schule bis 15 Uhr oder bis 17 Uhr besucht werden können.

Ab 07:30 Uhr beginnt die Frühbetreuung. An der Frühbetreuung können alle Kinder teilnehmen, auch wenn sie nicht in der ESB angemeldet sind. Nach dem Unterricht beginnt die Zeit in der ESB. Ein gemeinsames Mittagessen ist fester Bestandteil des Angebotes. Außerdem können die Kinder an ganztägigen Ferienangeboten teilnehmen.

Organisiert wird die ESB von freien Trägern, kirchlichen Trägern oder Fördervereinen in Zusammenarbeit mit der Schule. Die Träger beschäftigen pädagogische Fachkräfte (z.B. Sozialpädagoginnen/Sozialpädagogen oder Erzieherinnen/Erzieher) und Mitarbeiterinnen / Mitarbeiter mit anderen Ausbildungen (z.B. Schreinerinnen/Schreiner oder Theaterpädagoginnen/Theaterpädagogen). Gemeinsam wird den Kindern ein abwechslungsreiches Programm angeboten. Dafür nutzt die ESB die Räume der Schule (z. B. Betreuungsräume, Spielräume, Klassenräume, Sporthallen und das Außengelände). Die Vormerkung für die ESB erfolgt über kindernetfrankfurt.


Einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Träger, pädagogischen Konzepte, Betreuungsangebote und Kosten der Kinderbetreuung findet ihr im wirklich sehr hilfreichen Infoportal auf der Seite vom Kindernet.


Mögliche Auswahlkriterien


Als Mutter von drei Kindern im Alter von 3, 6 und 8 Jahren habe mir über die Jahre ein großes Netzwerk aufgebaut und mich viel über das Thema Kinderbetreuung ausgetauscht. Ich habe noch von keiner Familie gehört, dass sie keinen Platz in einer Einrichtung im Stadtteil bekommen hat. Allerdings hat man meist keine Wahl und kann nicht zwischen verschiedenen Betreuungsangeboten entscheiden. Nichtsdestotrotz möchten sich alle Eltern einen guten Überblick über die verschiedenen Optionen verschaffen und selbst entscheiden, welche Einrichtung am besten zu ihnen und dem Kind passt. Hierzu habe ich im Folgenden ein paar Punkte zusammengeschrieben, die die Themen betreffen, die mich bei unserer Wahl beeinflusst haben. Oft werden auch Informations- und Besichtigungstermine angeboten und diese Punkte können als Leitfaden für ein Gespräch dienen. Und noch ein ganz persönlicher Tipp zur Wahl der Einrichtung: Verlasst euch immer auf euer Bauchgefühl. Unabhängig von den geografischen Vorteilen der Einrichtungen würde ich immer mein Bauchgefühl entscheiden lassen. Denn nichts ist wichtiger – auch aus beruflicher Sicht - als das Kind in guten Händen zu wissen.

Merkmale und mögliche Auswahlkriterien:

  • Gemischte Kindertageseinrichtungen (alles in einem Haus: Krippe, Kindergarten und Hort): Ein wirklich großer Vorteil einer gemischten Einrichtung ist, dass man sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nur einmal um einen Platz bemühen muss. Mehr oder weniger rutscht man danach fast automatisch in die nächste Betreuungsform und bekommt einen Platz angeboten. Leider gibt es davon nicht so viele Einrichtungen und außerdem sind diese aus solchem Grund auch sehr beliebt.

  • Anzahl der Gruppen bzw. Anzahl der Kinder insgesamt

  • Konzept und Bedeutung (z.B. geschlossene, halboffene, offene Arbeit, Waldkindergarten, Montessorikindergarten, etc.)

  • (Außen)gelände und Gestaltung (altersgerechte Unterschiede)

  • Mahlzeiten (gibt es Frühstück oder muss es mitgebracht werden? Wird das Mittagessen in der Einrichtung gekocht oder angeliefert? Oder wird es von den Eltern im Wechsel zubereitet? Sind die Lebensmittel Bio-Ware? Gibt es Süßigkeiten? Kann auf Unverträglichkeiten eingegangen werden? Usw.)

  • Schließzeiten (circa 25 Tage im Jahr)

  • Profil und Projekte (regelmäßige Ausflüge, Sprach-, Kunst- oder Waldprojekte etc.)

  • Kooperation zwischen Familie und Einrichtung (Entwicklungsgespräche, Elternbeirat, Mitwirkungspflichten)

  • Feste & Feiern (abhängig von der weltanschaulichen, konfessionellen oder nicht-konfessionellen Ausrichtung des Trägers, Eltern-Kind-Nachmittage)

  • Mitarbeiter (Wer sind die Mitarbeiter und welche Ausbildung haben sie, Fluktuation: Wie lange sind sie schon in der Einrichtung beschäftigt? Gibt es einen ständigen Wechsel der Erzieher? Wie ist die Stimmung im Team? Hierzu versuchen mit Eltern ins Gespräch zu kommen, die ihre Kinder in der Einrichtung betreuen lassen)

  • Termine (steht in nächster Zeit zum Beispiel eine Renovierung/Sanierung o.ä. an, so dass die Einrichtung ggf. in Container auf dem Gelände oder in eine andere Gegend umziehen muss?)

  • Schulbezirk - speziell bei der Kindergarten und der Hort-Wahl sollte man darauf achten in welchem Schulbezirk die Einrichtung liegt. Grundsätzlich besuchen Schülerinnen und Schüler die Grundschule, in deren Schulbezirk sie wohnen, d.h. man kann sich nicht eine beliebige Grundschule in der Stadt aussuchen, sondern es gibt vorgegebene Grundschulbezirke, die ihr hier herausfinden könnt. Die Kindergärten und auch die Horte richtigen sich bei der Platzvergabe nach dem Schulbezirk, so dass die Wahrscheinlichkeit, einen Platz in dem Kindergarten mit dem gleichen Schulbezirk zu bekommen, erheblich größer ist.

Gewusst wie...


Was euch jetzt sicher noch brennend interessiert ist, wie man es tatsächlich schafft sein Kind in der favorisierten Einrichtung unterzubringen. Ganz ehrlich, da hilft nur mit der Einrichtung in Kontakt zu bleiben. Ihr müsst auf jeden Fall an allen Infoveranstaltungen teilnehmen und sicherstellen, dass eure Anwesenheit, gerne auch die der sehr gern gesehenen Papas, vermerkt wurde. Schreibt regelmäßig E-Mails und schickt z.B. einen Feiertagsgruß mit Foto des Kindes oder Urlaubsgrüße. Gar nicht unbedingt anrufen, da die Einrichtungsleitungen oftmals in den Betrieb eingespannt sind (insbesondere aufgrund der Defizite im Bereich Betreuungspersonal). E-Mails sind somit ein gutes Mittel, um sich immer wieder in Erinnerung zu rufen. In den Bemerkungen der Vormerkungen im Kindernet solltet ihr die Beweggründe für eure Wahl vermerken, z.B. befreundete Kinder die schon dort betreut sind, berufliche Besonderheiten (Schichtdienste, etc.) oder familiäre Hintergründe. Außerdem könnt ihr hier auch mitteilen, ob vorübergehend auch ein 2/3 Platz anstelle eines Vollzeitplatzes in Frage käme oder dass im Kindergarten zum Beispiel auch ein unterjähriger Start möglich wäre, usw.

Übrigens können die Einrichtungen sehen, ob und bei wie vielen anderen Einrichtungen ihr euch angemeldet habt. Und wenn ihr mehr als ein Kind habt, kann ich euch beruhigen: es gibt den Geschwisterkinderbonus, d.h. ist ein Kind untergebracht, habt ihr diesen Bonus und müsst meist nicht das ganze Prozedere erneut durchlaufen. Eine Vormerkung im Kindernet und ein Gespräch mit der Einrichtungsleitung ist höchstwahrscheinlich ausreichend für den Betreuungsplatz.


Für den Fall dass ihr jetzt noch Fragen zum Thema Kinderbetreuung in Frankfurt habt, könnt ihr euch gerne jederzeit bei mir melden. Schaut doch auch mal in meinen Testimonials: ich habe erst kürzlich Constance, eine erfolgreiche Anwältin, unterstützt, indem ich ihr die organisatorischen Dinge abgenommen habe, die es in der Schwangerschaft zu erledigen gilt. Gemeinsam haben wir z.B. eine Hebamme und auch eine Tagesmutter gefunden, die ihr drei Monate altes Baby liebevoll betreuen wird, so dass sie Familie und Beruf gut vereinbaren kann.


Ich drücke euch die Daumen.


Herzliche Grüße

Eure Sandra

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